Was macht eigentlich ein General Manager?
CREMER Magazin: Seit wann arbeiten Sie bei CREMER und wofür genau sind Sie zuständig?
Damian Krueger: Ich bin seit April 2005 im Unternehmen. Als Geschäftsführer der CREMER Nutrition in Singapur bin ich Teil des Teams "New Ventures and M&A", in dem wir globale Produktionskapazitäten für pflanzliche Proteine aufbauen. Unsere Aktivitäten in diesem Bereich umfassen die Produktion von Halbfertigprodukten (Extrudaten) und Fertigprodukten (z.B. vegetarische Nuggets), die Distribution von Erbsenprotein und Stärke sowie strategische Investitionen in erfolgsversprechende Unternehmen.
Wir bauen neue Auftragsfertigungskapazitäten auf, um die globale Versorgungslücke zu schließen. Denn die Weltbevölkerung wird sich bis zum Jahr 2050 auf zehn Milliarden Menschen erhöhen.
Um auch in 30 Jahren gut aufgestellt zu sein, müssen wir heute schon die Weichen für morgen stellen und beginnen damit, fleischlose Produkte herzustellen die wie Fleisch schmecken, riechen und sich entsprechend zubereiten lassen. Das alles aus Erben oder Soya und mit Hilfe neuartiger Technologien.
Dennoch bleibt auch das Fleischgeschäft für CREMER weiterhin relevant. Auch ich selbst esse immer noch gerne ca. zwei Mal pro Woche Fleisch. Doch Konsumgewohnheiten ändern sich gerade stark und wir müssen uns entsprechend breiter aufstellen, um auch übermorgen noch relevant zu sein.
Um auch in 30 Jahren gut aufgestellt zu sein, müssen wir heute schon die Weichen für morgen stellen. Darum beginnen wir damit, fleischlose Produkte herzustellen.
CREMER Magazin: Sie arbeiten in Singapur. Davor waren Sie über zehn Jahre in Shanghai. Wie sahen Ihre Schritte auf dem Weg dorthin aus?
Damian Krueger: Wie einige unserer Auszubildenden in Hamburg habe ich eine duale Ausbildung zum Betriebswirt im Außenhandel absolviert. Ich wurde während der dreijährigen Ausbildung nach Shanghai geschickt, wo ich sechs Wochen “Sommerferien” im Büro verbrachte.
Dort habe mich in die Energie Asiens verliebt und bin als junger Mann ohne ein einziges graues Haar ausgewandert. Ich habe mich vom Produkt Manager zum Geschäftsführer zweier Sparten eines Hamburger Handelsunternehmens hochgearbeitet, bevor ich für CREMER das Shanghaier Büro aufgebaut habe.
Wenige Jahre später war ich dann auch maßgeblich am Aufbau der Produktion in Wuxi beteiligt. Und jetzt bauen wir im neuen Team ein Werk für pflanzliche Proteine auf. Dieses wird noch in diesem Jahr die Produktion aufnehmen.
Rückblickend ins Jahr 2020 begann dann die Pandemie in China. Es war das chinesische Neujahr (im Februar) und wir wollten uns nur zwei Wochen zu Hause entspannen. Aber über Nacht wurden ganze Bundesländer komplett abgeschottet. Alle internationalen Schulen kündigten Schließungen (ohne Öffnungstermine) an und wir befürchteten, das China irgendwann komplett zumacht und wir dort feststecken.
Lange Rede kurzer Sinn: Wir packten über Nacht unsere Koffer und buchten Flüge nach Singapur. Es stellte sich heraus, dass das Virus nicht nur eine weitere China-Pandemie war, sondern die Welt auch heute noch beschäftigt.
Ich musste mich also sehr kurzfristig an eine neue Umgebung, neue Kollegen und ein neues Zuhause in Singapur anpassen. Wenn man offen ist, ergibt sich immer etwas Positives.
Mein jetziger Job in Singapur ist mein absoluter Traumberuf. Ich liebe jeden stressigen Moment des Aufbaus eines globalen Lebensmittelunternehmens.
CREMER Magazin: Warum haben Sie sich für CREMER entschieden?
Damian Krueger: Es gab für mich drei Gründe:
1. Hinrich Stechmann, ein ehemaliges Mitglied des CREMER-Beirats, stellte mich damals vor. Ich schätzte ihn und seine Meinung sehr. Das war für mich der entscheidende erste Schritt.
2. Die ca. 15 CREMER-Mitarbeiter*innen, die ich damals im Vorstellungsgespräch kennengelernte, haben meinen sehr guten Eindruck des Unternehmens verstärkt.
3. Das Büro und die Organisation selber überzeugten mich: solide, stabil und hanseatisch.
Wie so oft im Leben war es die Kombination, die den Unterschied machte.
CREMER Magazin: Was mögen Sie am meisten an Ihrem Job?
Damian Krueger: Meine Aufgaben in China waren sehr abwechslungsreich. Innerhalb eines Tages konnte ich in viele der CREMER-Unternehmensbereiche eintauchen; von Agri über Stahl zu Oleo bis hin zur Produktion in Wuxi. Das hat mir eine solide Basis in den verschiedenen Unternehmenssparten gegeben.
Mein jetziger Job in Singapur ist mein absoluter Traumberuf. Ich liebe jeden stressigen Moment des Aufbaus eines globalen Lebensmittelunternehmens. Das Team ist phänomenal und talentiert und die Kunden sind auch sehr spannend.
Ich liebe jede Minute des Tages und der Nacht. So sehr, dass ich kommenden Dienstag ein Microsoft-Teams-Meeting um 2:30 Uhr morgens mit einem in den USA ansässigen Konzern geplant habe. Verrückt, oder?
CREMER Magazin: Wie sind Sie im Team eingebunden?
Damian Krueger: Es ist wichtig, nicht stehen zu bleiben und kontinuierlich zu lernen, sich ständig an Veränderungen anzupassen und effektiv im Team zu kommunizieren. Wir sind wie das A-Team: klein, aber effektiv, universal und global einsetzbar.
Wir sind wie das A-Team: klein, aber effektiv, universal und global einsetzbar.
CREMER Magazin: Was würden Sie einem Berufseinsteiger raten?
Damian Krueger: Technologie ist relevanter denn je. Sei vorbereitet und bleibe relevant. Denk' über den Tellerrand hinaus und plane ein paar Schritte im Voraus. Go the "Extra Mile", diese ist nie überfüllt.